1. Das Maß an Verbindlichkeit muss hoch sein.

Dies hat mehrere Dimensionen: Verbindlichkeit kann dadurch hergestellt werden, dass sichtbar wird, wer die Aufgabe bearbeitet hat und wer nicht. Sie kann dadurch hergestellt werden, dass mehrere LAA nur dann die Aufgabe erfolgreich bearbeiten können, wenn alle ihren Teil erfolgreich bewältigen („positive Abhängigkeit“, vgl. Green & Green 2005). Oder sie kann dadurch erreicht werden, dass eine Teilnahme an der folgenden Präsenzveranstaltung nur dann sinnvoll möglich ist, wenn die Aufgabe aus dem e-Learning erfolgreich bearbeitet worden ist.

2. Die Aufgaben müssen die LAA aktivieren.

Vielfach verurteilen die vorbereitenden Hausaufgaben die LAA dazu, etwas Vorgegebenes zu lesen oder zu lernen (in der Lernzieltaxonomie entspricht dies der Stufe 1 = Wissen und Erinnern). Ein einem solchen Lernprozess sind die Studierenden größtenteils passiv (etwas böse gesprochen, folgt er der Idee des Nürnberger Trichters). Wünschenswert (und wertschätzend den LAA als erwachsenen Lernern gegenüber) ist aber eine aktive Auseinandersetzung mit einem Lerngegenstand.

3. Die Aufgaben müssen die Lernenden ganzheitlich ansprechen.

Insbesondere bei den Aufgaben im e-Learning ist die Verführung groß, einseitig mit Texten zu arbeiten. Diese sprechen in der Regel einseitig die linke Gehirnhälfte an. Erkenntnisse der Neurodidaktik stellen aber klar heraus, dass Lernprozesse wesentlich erfolgreicher und nachhaltiger sind, wenn beide Gehirnhälften zusammenarbeiten dürfen, wenn also viele verschiedene Lernkanäle angesprochen werden – beispielsweise durch Kombination von Text und (bewegtem) Bild.

4. Die Aufgaben müssen die Kommunikation zwischen den LAA anregen.

Die Vergewisserung bei anderen LAA im geschützten Raum gibt Sicherheit, die explizite Formulierung gibt gedankliche Klarheit, die gemeinsame Kommunikation unterstützt die Kreativität.

5. Eine erfolgreiche Bearbeitung der Aufgaben muss durch geeignete Indikatoren sichtbar gemacht werden können.

Eine Diagnose ist nicht nur als ein hilfreiches Feedback für die Studierenden (Hattie 2008) geboten, sondern ermöglicht auch eine vertiefende Weiterarbeit am Lerngegenstand an der für die Lerngruppe passenden Stelle.

Quelle:

Green, Norm & Green, Kathy (2005): Kooperatives Lernen im Klassenraum und im Kollegium. Seelze: Kallmeyer Verlag.

Anforderungen an Aufgaben im e-Learning
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